Der FAIR Weltladen in Garmisch-Partenkirchen
Ein kleines Glöckchen ertönt, als sich die Tür zum FAIR Weltladen in Garmisch-Partenkirchen öffnet. Und sofort findet man sich in einer kunterbunten Welt voller Spezialitäten und Kunstwerke wieder: Egal ob aus Asien, Lateinamerika oder Italien – hier sind alle Produkte international. Johanna Bittner-Siepe ist selbst im Weltladen aktiv und vor allem für den Verkauf und die Pressestelle des Ladens zuständig. „Ich bin seit circa anderthalb Jahren mit dabei“, erzählt sie. Auf der Suche nach einem Job in einer ehrenamtlichen Institution stößt sie auf den FAIR Weltladen in Garmisch-Partenkirchen. „Mir gefällt es hier sehr“, schwärmt Johanna. „Während meiner Arbeit helfe ich den fairen Handel zu unterstützen. Neben den vielfältigen Produkten lerne ich dabei auch Leute aus aller Welt kennen.“
Die Geschichte des FAIR Weltladens in Garmisch-Partenkirchen
„Seit über 20 Jahren gibt es den Weltladen nun schon“, meint sie. „Seit vier Jahren ist der Laden hier in der Ludwigsstraße beheimatet, denn ursprünglich war der Laden am katholischen Gymnasium. Da die Schule aber umgebaut wurde, ist er an seinen heutigen Standort gezogen“, berichtet Johanna. Dadurch hat sich im kleinen, aber feinen Weltladen einiges verändert. „Wir stehen nun unter der Trägerschaft des FAIR Handelshaus Bayern“, erzählt die ehrenamtliche Helferin.
„Der Vorteil für den FAIR Weltladen in Garmisch-Partenkirchen: Wir haben jetzt das ganze Sortiment auf Kommission. Sprich, was nicht verkauft wird, geben wir dem FAIR Handelshaus Bayern zurück. Dadurch wird keine Ware weggeschmissen, sondern es wird alles verwertet. Bei den Lebensmitteln schauen wir regelmäßig auf das Ablaufdatum. Drei Monate vorher sortieren die Mitarbeiter die Produkte aus und bieten diese zu einem günstigeren Preis an. Sollte trotz der Preissenkung die Ware nicht verkauft werden, geht sie wie gesagt an unseren Träger zurück.
Das Sortiment im Überblick
„Ungefähr zwei Drittel unseres Angebots besteht aus verschiedenen Kunsthandwerken“, sagt Johanna. „Der Rest sind Lebensmittel.“ Darunter bietet der FAIR Weltladen in Garmisch-Partenkirchen vor allem Kaffee und Schokolade an. Diese Spezialität ist ebenso in der Chocolaterie Amelie zu finden. Außerdem stehen im Weltladen auch Wein, Nudeln, Reis und Honig in den Regalen – und zwar aus Afrika, lateinamerikanischen und asiatischen Ländern. Dabei werden natürlich immer kleine Betriebe und Genossenschaften unterstützt, die für ihre Arbeit fair bezahlt werden. „Die Kunsthandwerke in unserem Laden sind ebenfalls aus der ganzen Welt. Neben Geschirr und Porzellan gibt es Ledertaschen zum Verkauf. Diese sind oft viel günstiger als im normalen Handel, da wir hier alle ehrenamtlich tätig sind und demnach keine Gewinnspanne brauchen“, meint Johanna.
Deswegen bilden die Kunsthandwerke die genauen Kosten ihrer Herstellung ab – und entlohnen dabei ihre Produzenten stets fair. Auf die Kontrollen der Nachhaltigkeitssiegel achtet das FAIR Handelshaus Bayern, worunter mehrere faire Importorganisationen zusammengefasst sind. Diese stellen das Sortiment für den Weltladen bereit. „Wir bekommen übrigens alle zwei Wochen neue Waren geliefert. Es lohnt sich also, regelmäßig bei uns vorbeizuschauen“, verrät Johanna mit einem Schmunzeln.
Engagement über den Weltladen hinaus
Die Produkte des FAIR Weltladens in Garmisch-Partenkirchen können nicht nur im Laden, sondern auch bei Veranstaltungen wie dem Klimafrühling, Georgimarkt, Weltgebetstag oder auf dem Weihnachtsmarkt gekauft werden. Und die Mitarbeiter setzen sich auch außerhalb vor der Ladentür stets für Nachhaltigkeit und Fairness ein. „Wir unterstützen diverse gemeinnützige Projekte, wie das Sammeln von Handys oder Brillen, um so die wertvollen Ressourcen wieder in den Produktionskreislauf zurückzuführen oder auch die Petition für das neue Lieferkettengesetzt, was gute Bedingungen für jeden Hersteller garantiert. Dafür haben wir in unserem Laden Unterschriften gesammelt“, erzählt Johanna begeistert. „Ich liebe meine Tätigkeit im Weltladen und freue mich auf jede und jeden, der bei uns vorbeischaut!“
