Über Stock und Stein: Radtouren in der Tiroler Zugspitz Arena

Von gemütlichen Radtouren durchs Tal über panoramareiche Mountainbike-Routen bis hin zu anspruchsvollen Singletrails: Headshaper Christian Heitmann verrät die ganz besonderen Highlights der Approved Bike Area in der Tiroler Zugspitz Arena.

Bis auf vereinzeltes Vogelzwitschern herrscht Stille im Lermooser Wald. Doch wie aus dem Nichts ertönt in der Ferne aufgeregtes Jauchzen. Reifen knirschen über den Boden, das Rad wird konzentriert Kurve für Kurve bergab gelenkt. Immer schneller geht es mit actionreichen Sprüngen Richtung Tal – und dann: Geschafft! Kaum zu glauben, dass Christian Heitermann dieses adrenalinreiche Vergnügen täglich erlebt. Denn als Headshaper in der Tiroler Zugspitz Arena ist er für alle Trails der Region zuständig – von deren Organisation über den Infrastrukturausbau bis hin zum Marketing. „Als Headshaper bin ich quasi der Abteilungsleiter unserer Trailshaper-Crew. Und die wiederum kümmert sich generell um die Erhaltung unserer Trails und um die ganze Feinarbeit“, erklärt er. 

Für jede:n die richtige Radtour

„Das Besondere an unseren Radtouren? Sie besitzen die unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrade – so lassen sich auf jedem Niveau unvergessliche Ausflüge durch die traumhafte Natur erleben“, verspricht Christian. Seien es dichte Wälder oder der weite Ausblick aufs Flachland – hier kommen alle auf ihre Kosten. Wer das Ehrwalder Becken näher entdecken möchte, sollte unbedingt den Loisachtalradweg ausprobieren. Dieser kann, ebenso wie der „Via Claudia Augusta“-Radweg, entspannt mit dem Trekkingrad befahren werden.

Die gemütliche Fahrradtour führt von den wunderschönen Loisachquellen in Biberwier direkt am Fluss entlang. Nach etwa einer Stunde und rund 15 Kilometern erreichen Biker dann das Ziel Griesen. Der 700 Kilometer lange ehemalige Römerweg “Via Claudia Augusta” hingegen führt von Donauwörth bis Venedig – und für 56 Kilometer eben durch die TZA. „Die Strecke ist größtenteils asphaltiert und befindet sich mit 700 Höhenmetern relativ in Talnähe – perfekt also für das Trekkingrad. Nach vier Stunden gelangen Radfreunde vom Startpunkt Reutte nach Imst. 

Auch Gravelbikes sind in der TZA willkommen

Hier zeichnet sich die Region als Mitglied von Gravel Tirol aus, der größten zusammenhängenden Gravelbike-Area. „Für Gravelbiker besitzen wir fünf eigene Routen auf etwa 250 Kilometern. Durch unsere Zusammenarbeit mit Gravel Tirol können wir unseren Gästen aber weitere 18 Routen mit über 1.000 Streckenkilometern bieten, wovon sich zwölf direkt in oder um die Region befinden“, erläutert Christian.

Ein zusätzliches Highlight? „58 verifizierte Unterkunftspartner innerhalb der 18 Routen, die alle auf Biker spezialisiert sind – über die Hälfte dieser Hotels sind bei uns in der Destination“, sagt Christian. Eine der Strecken führt beispielsweise durch den Naturpark Tiroler Lech. Start- und Zielpunkt für diese schwierige Fahrradtour ist der Waldrastlift Ehenbichl. Auf 83 Kilometern geht es etwa sieben Stunden lang durch malerische Naturlandschaften. Der wohl spektakulärste Abschnitt der Tour: die highline179, die 2014 von Guinness World Records als weltlängste Fußgängerhängebrücke im Tibet-Style ausgezeichnet wurde.

Mountainbike mit oder ohne E: die MTB-Touren der TZA

„Unsere gemütlichen MTB-Touren verlaufen überwiegend über Forst- und Schotterwege in Bergesnähe", erklärt Christian. „Wir haben 30 eigene Routen mit 700 Kilometern Strecke, plus Etappen von der Bikeschaukel und dem Bike Trail Tirol.“ Während sich bei ersterer die Hälfte der Höhenmeter mit der Bergbahn zurücklegen lässt, gilt letztere als längster zusammenhängender MTB-Kurs der Alpen.

Ein regionales Highlight für Fortgeschrittene ist dagegen der Blindsee Trail: Die Fahrradtour startet an der Grubigalm. Über einen flowigen Trailverlauf geht es direkt zum Abkühlen ins Nass des türkisblauen Sees. Aufgepasst: Hier setzen schwierige Schlüsselstellen und viel Geröll eine sichere Fahrtechnik voraus. Nach etwa einer Stunde und acht Kilometern erreicht dieser Trail sein Ende. Und wer dem Ganzen etwas zusätzliche Energie verleihen möchte: "Fast alle unsere MTB-Touren sind auch mit dem E-Bike befahrbar“, berichtet Christian. „Wir haben fast überall Ladestationen, man muss sich also keine Sorgen machen, dass einem der Strom ausgeht.“

Radtouren im Trailparadies 

„Unsere zwölf Singletrails sind aufs Bergabfahren mit Mountainbikes spezialisiert“, sagt der Headshaper. Davon sind fast alle mit den Bergbahnen erreichbar. Die insgesamt 32 Kilometer Trailstrecke in der TZA sind meist in Handarbeit gefertigt oder aus alten Wanderwegen gebaut, um das Biken nachhaltig zu gestalten.

„Einer der interessantesten Trails ist der Bachtltrail. Er zählt zu unseren neuesten Flowtrails, der für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet ist“, ergänzt er. Von der Mittelstation Grubigsteinbahn führt er innerhalb von 25 Minuten durch grüne Wälder und Wiesen zum Wachtersteig – dabei ist die 2,8 Kilometer lange Strecke vor allem mit Kurven, Jump-Elementen, Holzstegen und Tables ausgestattet.

Schwieriger ist dagegen der Schlägle Trail, wie Christian verspricht: „Er ist einer unserer ältesten – und hat nach einem Neuaufbau, der Re-Shape genannt wird, noch einmal deutlich an Qualität gewonnen.“ Einige Meter oberhalb der Mittelstation und der Brettlalm beginnt er: „Schneller, steiler, anspruchsvoller“ lautet hier das Motto. Nach etwa 20 Minuten und 2,8 Kilometern ist die Grubigsteinbahn erreicht. Wer mit der ganzen Familie unterwegs ist, findet die passenden Trails in Lermoos und Biberwier.

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