Schon durch die Atmung beginnt die Liege sanft in alle Richtungen zu schwingen. Bis sich ein Gefühl der Schwerelosigkeit einstellt. Der Grund dafür? Das bogenförmige Standbein, auf dem die ergonomisch geformte Liege platziert ist. Vier Jahre und insgesamt 20 Prototypen dauerte es, bis die Biberwierer Tischlerei Luttinger, unter Josef Luttinger und seiner Mannschaft, die perfekte Form gefunden hatte. Daraufhin wurde die Liege noch um ein Infrarotelement in der Rückenlehne ergänzt.
Ideenbank Tischlerei Luttinger
Die jüngste Innovation der Tischlerei Luttinger erfolgte vor Kurzem: Die Liegefläche, umgestaltet zu einer Membrane, leitet die Vibrationen der Musik sanft, aber zugleich intensiv spürbar in den Körper. „Unsere Liege ist heute ein Multitalent für Schwingungen, die Körper, Geist und Seele guttun“, freut sich der Tischler. Und sie wird ausschließlich aus Zirbenholz gefertigt. Auch das dient dem Wohlbefinden: Das in hochalpinen Regionen wachsende Holz ist antibakteriell und verströmt einen ganz eigenen, angenehmen Duft, der nachweislich die Herzfrequenz senkt und die Regeneration fördert.
Gegen Stress und Burn-out
Die Luttinger-Liegen sind das Gegenteil von kurzlebigen Lifestyle-Produkten. Denn nirgendwo kommen Infrarotsysteme oder Körperschall so präzise abgestimmt auf körperliches Wohlbefinden zum Einsatz, wie in den handwerklich produzierten, genau konzipierten Liegen. Ihre Wirkung hat Luttinger ärztlich nachweisen lassen. EKG-Messungen ergaben, dass binnen kurzer Zeit der Stresspegel sinkt und selbst Burnout-Patienten Linderung erfahren. Je nach Heilungsbedarf, erklärt Luttinger, „können wir die passende Frequenzmusik einspielen, bis hin zur Schwingungsfrequenz der Erde von 7,8 Herz.“
Wie das Schicksal so spielt…
Noch vor 15 Jahren war die Tischlerei Luttinger eine klassische Tischlerei. 1920 gründete der Großvater den Betrieb und Josef Luttinger übernahm ihn in der dritten Generation. Besonders für die Hotellerie war das Handwerksunternehmen tätig. Der Bau und Innenausbau von Stuben und Gästezimmern war das Hauptgeschäft der Tischlerei. Und schon damals arbeiteten sie mit Zirbenholz, denn die Auftraggeber verlangten zunehmend wegen dessen prägnanter Optik danach. Doch Josef Luttinger suchte nach neuen Perspektiven für die Zukunft. Diese eröffneten sich ihm, in Form einer „schicksalhaften Wende“: Ein Hotelier bat ihn um den Einbau von Infrarotkabinen in vier neue Suiten, und zwar aus Zirbenholz – ein Novum in der Hotellerie und ein Novum für das Tischlereihandwerk.
Liegen > Sitzen
Eine Gelegenheit, die Josef Luttinger sofort ergriff. Die Kabinen entstanden nach viel Experimentieren, das Zirbenholz duftete und die Infrarotstrahler wirkten. Doch das war noch nicht alles für die Tischlerei Luttinger Es waren die Bänke, die Josef Luttinger störten: „Man fühlte sich wie ein steifer Zinnsoldat.“ Er wollte es bequemer, entwickelte einen Drehsessel, bereits mit integriertem Infrarot. Schnell fiel ihm jedoch auf: Liegen wäre vorteilhafter als Sitzen. Damit brachen die entscheidenden vier Jahre an, bis die Luttinger-Liege das Licht der Welt erblickte.
Die Kunden der Tischlerei Luttinger
Bis zu 150 Liegen im Jahr stellt die Tischlerei Luttinger heute her. Davon sind alle Zirbenholzteile ausschließlich im Haus gefertigt. Unterstützt wird die Produktion von der seit diesem Jahr eingerichteten eigenen Polsterei. Zehn Mitarbeiter zählt das Unternehmen, das Kunden im deutschsprachigen Raum und angrenzenden europäischen Ländern beliefert. Spannenderweise gehen nur zehn Prozent davon an Hotels oder Wellnesstudios, 90 Prozent sind Privatkunden. Es sind überwiegend Hotelgäste, die Luttinger-Liegen oder -Kabinen ausprobierten und auf den Geschmack gekommen seien. „Wir erhalten die meisten Anfragen aufgrund von Mund-zu-Mund-Propaganda“, weiß Luttinger. Selbst Gäste, die in der Tiroler Zugspitz Arena Urlaub machen, kommen noch während ihres Aufenthaltes vorbei, um sich in der Tischlerei zu informieren.