Iglu bauen  | © VMM digital | Lisa Zöls

Kindheitstraum Iglu bauen: Tipps und Tricks vom Outdoor-Profi aus Lermoos

Schnee, Sonne und viel Zeit: Winterfans können ihre Lieblingsjahreszeit gerade am besten vor der eigenen Haustür genießen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem selbstgebauten Iglu? Marco Seitner von der Alpinschule Lermoos verrät, wie das am besten geht.

So viel Schnee und so viel Zeit – was kann man nur im Moment damit anfangen? Ein Iglu bauen zum Beispiel! Doch die Umsetzung des Kindertraums im eigenen Garten ist schwerer als gedacht. Wie gut, dass wir damals, als Gruppen-Aktivitäten noch möglich waren, an einem Iglu-Bau-Kurs von Marco Seitner teilgenommen haben. Mit den Tipps und Tricks die uns der Winterprofi und Inhaber der Alpinschule Lermoos gegeben hat, wird nämlich auch das Schneehaus im Garten zum echten Erlebnis.

Zusammen ans Ziel: Iglu bauen ist Team-Arbeit

Wichtig ist erstmal die richtige Ausrüstung: Neben allen verfügbaren helfenden (und familieninternen) Händen, sind Sägen und Schaufeln unbedingt notwendig. Dann fehlt nur noch die passende „Baustelle“: In seinem Iglu-Bau-Kurs misst Seitner dafür einen Durchmesser von zwei Metern ab. „Für ein Iglu dieser Größe braucht man zu viert etwa drei bis vier Stunden – das ist zum einen abhängig von den Schneeverhältnissen und zum anderen natürlich von der Motivation des Teams“, erklärt der Outdoor-Fan. Dann kann es auch schon losgehen: Um ein Iglu zu bauen, müssen die fleißigen Helfer zuerst einen Graben ausheben. Sobald der tief genug ist, geht’s dort hinunter, um die ersten Schneeblöcke heraus zu sägen – die manchmal gleich zerfallen. „Das liegt an den Witterungseinflüssen“, erklärt Marco Seitner. „Wenn es viel geregnet hat, haben wir eine Störschicht drin. Darunter ist der Schnee dann aber schön komprimiert. Da gibt es also nur eins: Tiefer graben!“ Ist der Schnee schön „pappig“ behalten die Blöcke aber ihre Form. Die können dann rings um den festgetretenen Kreis gesetzt werden, auf dem das Bauwerk entstehen soll. Im Team geht der Iglu-Bau besonders schnell: Einer sägt, die nächsten reichen sich gegenseitig die Schneeblöcke, der Letzte setzt diese wiederum auf die immer größer werdende Schneemauer.

Drei-Punkte-Regel für einen stabilen Kindheitstraum

Am besten kümmern sich nun auch ein, zwei Helfer vom Inneren des Iglus aus um die Stabilität der Schneewand. Eines ist beim Iglu-Bau besonders wichtig: die Drei-Punkte Regel. Denn jeder neu aufgesetzte Block muss an drei Punkten am jeweils unteren und seitlichen Block anliegen. Wenn das beachtet wird, trotzt das Iglu auch starkem Wind und Schneefall.

Block für Block entsteht so der Kindheitstraum vom eigenen Iglu. Am Ende ist nur noch das Loch an der Spitze offen: Der Schlussstein wird wie ein Diamant zugesägt. Sitzt er auf dem Iglu, ist die Arbeit so gut wie getan. Nun müssen noch die Ritzen und Löcher von außen und innen verfugt werden. Zum Schluss bekommt das Iglu dann noch einen Eingang. Immerhin müssen die Helfer, die von innen verfugt haben, ja auch wieder aus dem Iglu gelassen werden: „Dazu schaufeln wir von außen einen Graben, sodass wir das Iglu später von unten begehen können. Warme Luft steigt bekanntlich nach oben. Wäre das Loch ebenerdig, könnte zu viel Wärme entweichen und zu viel Kälte hereinkommen“, erklärt Marco Seitner. Baut man ein Iglu richtig, hat es immer etwa null Grad Celsius darin. Gute Winterschlafsäcke halten bis zu -30 Grad Celsius aus, es bleibt also auch bei einer Übernachtung kuschlig warm – noch so ein Kindheitstraum, der erfüllt werden will.

Sobald es wieder möglich ist, bieten Marco Seitner und seine Alpinschule Lermoos wieder tolle Outdoor-Aktivitäten an. Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß in euerem ganz persönlichen Iglu.

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