Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind im Sportbereich eine große Herausforderung: Was sich anfangs vor allem bei den großen Marken gezeigt hat, setzt sich mittlerweile ebenso im regionalen Segment durch. So auch bei Sport Conrad, einem Familienbetrieb in vierter Generation, der mit einer von insgesamt drei Filialen neben anderen nachhaltigen Geschäften im Ortskern von Garmisch-Partenkirchen sitzt. Der Sporthändler bietet seinen Kunden eine breite Auswahl an Funktionskleidung und Ausrüstung für alle Outdoor- sowie für diverse Indoor-Sportarten an.
„WIR DENKEN UM“: ein Label für mehr Nachhaltigkeit
„Nachhaltigkeit gehört nicht nur bei Funktionskleidung fest zu unserer Geschäftsgrundlage“, erzählt Stefanie Buchacher. Sie ist bei Sport Conrad zuständig für die Corporate Social Responsibility, kurz CSR. Darunter versteht man den Umgang mit der Verantwortung eines Unternehmens. Doch wie zeigt sich CSR bei Sport Conrad? „Das ist tatsächlich gleich auf den ersten Blick erkennbar: nämlich am ‘WIR DENKEN UM‘-Label, kurz WDU. Damit zeichnen wir Marken und Produkte aus, die es wirklich verdient haben“, erklärt Stefanie Buchacher.
Im Rahmen dieser 2019 von Hans Conrad gegründeten Initiative wurden eigene umfangreiche Bewertungsprozesse eingeführt, für mehr Transparenz in Herstellung und Lieferketten gesorgt und regelmäßige Reportings fest in die Geschäftsabläufe verankert. Mit der Initiative setzt Sport Conrad auch im eigenen Unternehmen an, mit dem Ziel klimafreundlicher zu wirtschaften. Als Grundlage wurde der eigene CO2-Fußabdruck ermittelt. Für das Geschäftsjahr 2019 betrug dieser 970 Tonnen CO2.
Im Sinne der Nachhaltigkeit werden alle Prozesse verbessert, zum Beispiel Schaufenster per Hand bemalt, Bestellungen klimaneutral verschickt und Verpackungen eingespart. Unvermeidbare Emissionen kompensiert Sport Conrad durch die Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte.
Ein Miteinander von Hersteller, Händler und Konsument
„Mit dieser Initiative möchten wir es unseren Kunden auf der einen Seite ermöglichen, fair und umweltfreundlich produzierte Kleidung und Ausrüstung zu kaufen. Auch unser Onlineshop ist daran angepasst“, erklärt Stefanie Buchacher weiter. Wie aber lassen sich Nachhaltigkeit und Funktionskleidung nun genau kombinieren? Und wie unterscheidet sich qualitativ hochwertige von weniger hochwertiger Kleidung?
Der große Unterschied dabei liegt laut Stefanie Buchacher in der Qualität und Langlebigkeit der einzelnen Bestandteile. Markenhersteller haben eigene Spezialisten, die sich sehr stark mit den Materialien, wie recycelten Rohstoffen, dem Einsatz von Wolle, Daune und Leder aus artgerechter Haltung sowie auch PFC-freien Materialien auseinandersetzen. Deshalb sei die Bekleidung aus dem Fachmarkt oft das innovativere Produkt.
Naturfasern oder synthetische Materialien bei Funktionskleidung?
Das lässt sich nicht so einfach beantworten und kommt auf den Einsatzbereich an. Bei Midlayer, also isolierenden Kleidungsstücken, steht Wolle hoch im Kurs, insbesondere Merinowolle. „Doch hier gibt es einiges zu beachten, vor allem was das Tierwohl angeht. Die Wolle sollte auf jeden Fall mulesingfrei sein“, betont Stefanie Buchacher. Auch das Thema Recycling komme immer mehr wie bei recyceltem Polyester.
Herausfordernder wird es bei technischer Funktionskleidung wie Zwei- oder Drei-Lagen-Jacken und -Hosen – also bei Kleidungsstücken, die Wind und Wetter abhalten und gleichzeitig atmungsaktiv sein müssen. Es gibt jedoch gute Alternativen, ohne Abstriche bei der Funktionalität machen zu müssen. „Beispielsweise wenn Membrane von Sympatex verarbeitet sind. Verschiedene Hersteller haben auch bereits biobasierte Imprägnierungen entwickelt.“ Somit ist es – vor allem dank der Initiative von Sport Conrad – gar nicht mal so schwer, auf Nachhaltigkeit in der Sportbranche zu achten.