Es war die LED-Technologie, die letztendlich die ausschlaggebende Entscheidung zum Bau der Flutlichtpisten war. Torsten Riedel, Geschäftsführer der Ehrwalder Wettersteinbahnen, rechnet vor: „Rund 30 Lichtpunkte erhellen die zwei Pisten am Sonnenhanglift – und unser Stromverbrauch liegt für die zweieinhalb Abendstunden bei etwa einer Tesla-Batterieladung.“ Die, so ergänzt er, allein mit Tiroler Wasserkraft und damit nachhaltiger Energie bewältigt werde. Jetzt haben die Ehrwalder Wettersteinbahnen unter Nachhaltigkeitsaspekten die modernste Flutlichtanlage im Land. Das Timing ist gerade noch rechtzeitig: „Beleuchtete Pisten werden jetzt so gut wie gar nicht mehr genehmigt“, weiß Riedel.
Rücksicht auf die Fauna
Dabei bleibt es nicht bei energiesparender LED-Technologie. Die Ehrwalder Wettersteinbahnen achten außerdem auf die Tierwelt. Das Licht selbst ist nicht grell, sondern gedämpft, seine Farbe leuchtet bei rund 4.000 Lumen statt bei konventionellen 10.000 bis 15.000. Der Vorteil? „Insekten und Falter fliegen fast gar nicht an die Lampen“, erklärt Riedel. Auch wird die Fauna abseits der beleuchteten Pisten weniger gestört, ebenso wenig wie das Dorf selbst. Das geschieht dank entsprechend eingestellter Abstrahlwinkel. „Natürlich sind die Pisten nicht taghell wie woanders, aber man sieht noch immer genug“, resümiert Riedel. Denn die Fahrt auf den Flutlichtpisten soll nicht nur spaßig, sondern auch sicher bleiben.
Bereicherung für die Wettersteinbahnen
Die Nachfrage nach dem Nachtskilauf sei – trotz gedämpfter Lichtverhältnisse – enorm, so Riedel. „Das Projekt hat eingeschlagen wie eine Bombe, besonders bei den Einheimischen, die nun unter der Arbeitswoche Skifahren können.“ Insgesamt eine tolle Bereicherung für das Skigebiet der Wettersteinbahnen, das an sich schon hohes Ansehen genießt: Erst kürzlich wurde es erneut als Anfänger- und Familienskigebiet mit der Bestnote bewertet. Und auch für Könner hat es einiges zu bieten, so viel, so Riedel, dass selbst österreichische Skirennläufer hier trainieren.