Gartnerwand | © Lisa-Maria Rief

SO PACKT MAN DEN WANDERRUCKSACK RICHTIG: TIPPS VOM BERGFÜHRER AUS DER TIROLER ZUGSPITZ ARENA

Ich packe meinen Wanderrucksack und nehme mit: Alles, was vor Wind, Wetter und dem Verlorengehen schützt. Riccardo Mizio, Bergführer aus der Tiroler Zugspitz Arena, verrät was zum Wandern mit muss und wo es hingehört.

Der Weg hierauf war lang, aber so schön. Der Himmel war blau, die Sonne schien genau richtig, es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Doch die dunklen Wolkentürme am Horizont lassen nichts Gutes erahnen: Der Rückweg wird wohl kalt und dunkel.

Wanderrucksack richtig packen: Was gehört wohin?

„So ein Wetterumschwung, der kommt in den Bergen ganz schnell“, erzählt Riccardo Mizio, staatlich geprüfter Bergführer aus Ehrwald. Deswegen redet er Wanderern gern ins Gewissen: Ohne die richtige Ausrüstung sollte keiner ein Abenteuer wagen. Wer die Berge entdecken will, dem rät er, unbedingt an Wechselkleidung zu denken: „In einen richtig gepackten Wanderrucksack gehören unten Wechselklamotten rein: Ein zweites T-Shirt sollte ein Wanderer immer dabei haben“, empfiehlt der passionierte Bergfreund. „Auch eine Regen- sowie eine wärmende Fleece-Jacke sind hier gut aufgehoben. Je nach Wettervorhersage ist außerdem eine Regenhose sinnvoll.“

Dass die Wechselklamotten ganz unten in den Rucksack gehören, hat mehrere Gründe: Man braucht sie (hoffentlich) nicht unbedingt, außerdem nehmen sie viel Platz weg. Am Boden des Rucksacks sorgen sie für Stabilität und der Rücken wird entlastet. Auf den Anziehsachen, aber in den hinteren Teil des Rucksacks, werden Mütze und Handschuhe verstaut. „Auch ein Erste Hilfe-Set ist absolut notwendig in einem richtig gepackten Wanderrucksack“, weiß Mizio, der zum Bergführer-Team von Ludwig Karrasch gehört. „Sehr hilfreich kann außerdem eine Stirnlampe sein: Ist man länger als geplant unterwegs, ist der Abstieg nicht gar so dunkel.“

Sonnenschutz ist beim Wandern ein Muss

Der Proviant hingegen, der wird vorn in den Rucksack gepackt: Denn ihn muss man, genauso wie die Trinkflasche, im Bedarfsfall schnell erreichen können. „Genug Flüssigkeit mitzunehmen ist sehr wichtig, zwei Liter sollten es mindestens sein“, empfiehlt der erfahrene Kletterer. „Außerdem sollte man beim Proviant auch an einen Riegel oder ähnliches denken: Traubenzucker hilft bei Unterzucker nur kurzfristig, nachhaltiger sind da etwa Schokolade oder Nüsse.“ Zu den Vorräten werden aber auch Sonnencreme und Sonnenbrille so wie ein Hut verstaut. Denn auch an einem bedeckten Tag kann die Sonne in den Bergen schnell sehr stark werden.

Wanderkarte und Notfallnummern für die Tiroler Zugspitz Arena

Wer seinen Wanderrucksack richtig packen will, der verstaut die wichtigsten Dinge ganz oben: In die Deckeltasche gehören unter anderem ein Taschenmesser und auch Blasenpflaster. „Außerdem sollte man hier die wichtigsten Notfallnummern notieren: Unter 140 erreich man den Alpinnotruf, unter 112 den Euronotruf“, so der erfahrene Bergführer. Er empfiehlt zudem, auch Bargeld stets beim Wandern dabei zu haben: „Man weiß nie, was passiert und ich kenne eine Menge Leute, die über ihr Bargeld froh waren: Sei es für ein kühles Bier am Gipfel oder ein kurzes Telefonat nachhause.“

Außerdem darf die Wanderkarte auf dem Weg durch die Berge auf keinen Fall fehlen. „Besonders wenn man in unbekanntem Terrain unterwegs ist, kann so eine Bergkarte vor dem Verlaufen schützen. Dazu gehört aber auch, sich vor dem Ausflug mit der Karte vertraut zu machen“, rät der erfahrene Alpinist. Inzwischen gibt es zwar fast überall Netz und mobiles Internet in der Tiroler Zugspitz Arena, aber das modernste Smartphone kann verloren oder aus gehen.

Das alpine Notsignal

Doch im Idealfall hat das Handy genug Akku: Das erleichtert nicht nur das Telefonieren, sondern kann im Notfall sogar retten: „Wer in den Bergen in Not gerät, sollte auf jeden Fall das alpine Notrufsignal absetzen: Dazu gibt man sechsmal in einer Minute ein akustisches oder sichtbares Zeichen in regelmäßigen Abständen. Das geht zum Beispiel mit dem Smartphone. Natürlich kann man auch sechsmal laut pfeifen oder sich anders bemerkbar machen “, erklärt der naturverbundene Mizio. „Wichtig ist dann das Antwortsignal: Wir leuchten dreimal zurück. Dann kann man sicher sein, dass die Bergrettung unterwegs ist.“

Der wichtigste Ratschlag von dem Bergführer in der Tiroler Zugspitz Arena heißt aber: „Nachfragen! Die Bergschulen und auch das Tourismusbüro geben gern Auskunft über Strecken und auch das erwartete Wetter. Wir kennen uns hier schließlich aus, wir wissen was passiert.“

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