Silvester steht vor der Tür und damit der Eintritt in das neue Jahr. Bräuche gibt es dazu viele - manche sehr geläufig, andere lang vergessen. Wir haben die schönsten und lustigsten gesammelt. Vielleicht inspirieren sie dich ja für deinen Silvesterabend?
Silvester bedeutet weltweit das gleiche: Das alte Jahr wird noch einmal kräftig gefeiert, um pünktlich um Mitternacht dem neuen Jahr zu weichen. Das wiederum verspricht viel Glück, Erfolg, vielleicht eine neue Liebe - das Schlechte wird einfach hinter sich gelassen. Und damit es mit dem Glück auch wirklich was wird, gibt es verschiedene Bräuche, die dabei helfen sollen.
In Deutschland war es zum Beispiel lange Zeit Tradition, eine Schuppe des Karpfens, den man am Silvesterabend verspeiste, in den Geldbeutel zu stecken. Das sollte zu ausreichend Geld im nächsten Jahr verhelfen. Auch Linsen, die in ihrer Form an kleine Münzen erinnern, aß man zu diesem Zweck gerne als Beilage. Sie galten ebenfalls als Symbol für den gewünschten Wohlstand.
Wusstest du, warum man an Silvester eigentlich ein Feuerwerk in den Himmel schießt? Klar, es ist ein ordentliches Spektakel und sieht wirklich toll aus. Aber ursprünglich sollten das Licht und der Lärm, der dabei unweigerlich entsteht, böse Geister fernhalten. In manchen Gegenden wurden damit vor der Zeit des Feuerwerks die Schmiede beauftragt: Sie versammelten sich um einen Amboss und schlugen abwechselnd auf ihn ein. Vielleicht sollten wir darauf auch in diesem Jahr zurückkommen - denn mit den Silvesterkrachern wird es in vielen Regionen dieses Jahr nichts.
Schweine aus Marzipan, Schornsteinfeger oder vierblättrige Kleeblätter: Sie alle werden an Silvester gerne verschenkt, denn sie versprechen Glück. Auch das allseits beliebte Bleigießen - das aus Gesundheitsgründen heute nur noch mit Wachs gegossen werden darf - ist weit verbreitet und braucht keine weitere Erklärung. Aber hast du schon mal davon gehört, dass man in Spanien laut Tradition zwölf Trauben essen soll? Begonnen werden darf erst beim ersten Glockenschlag um Mitternacht. Wer es geschafft hat, beim letzten Schlag alle Trauben zu essen, dem wird Wohlstand und Glück zugesagt. Aber auch wenn man es nicht schafft: Für ordentliche Lacher sorgen die vollen Backen allemal.
In Südeuropa verhilft ein Brauch scheinbar zu neuer Liebe und generellem Glück im nächsten Jahr. Er richtet sich aber nur an die Damen: Sie sollen in der Silvesternacht rote Unterwäsche tragen. Allerdings nicht irgendeine Unterwäsche: Sie muss ein Geschenk gewesen sein und sollte in der Silvesternacht zum ersten und einzigen Mal "ausgeführt" werden.
Auch die Österreicher haben ihre verschiedenen Bräuche zu Silvester. Hast du zum Beispiel schon einmal vom Tanz ins neue Jahr gehört? Traditionell schnappt sich um Mitternacht jeder einen Tanzpartner und wiegt sich zum Walzer über die Jahresgrenze. Und das machen keineswegs nur die betagteren Österreicher so: Auch die Jungen tanzen gerne mit. Ob das zu mehr Liebe oder einfach generell zu mehr Glück verhelfen soll, ist heute nicht mehr eindeutig klar. Aber mal ehrlich: Wenn man einen tollen Tanzpartner hat, dann wäre das doch keine schlechte Gelegenheit für eine weitere Runde, oder?
Und auch, wenn du jetzt vielleicht lachst: Für viele gehört es zu einem unbedingten Brauch, einen ganz bestimmten Film am Silvesterabend anzuschauen. Na, klingelt's? Natürlich geht es um "Dinner for One". Der 18-minütige Sketch wird an Silvester auf so vielen Sendern ausgespielt und erreicht auf Videoportalen jedes Jahr einen neuen Rekord an Zuschauerzahlen, dass man quasi sowieso nicht darum herumkommt. 1988 wurde er als weltweit am häufigsten wiederholte Fernsehproduktion sogar ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Also warum sich nicht seinem Schicksal fügen und ihn auch dieses Jahr wieder anschauen? Frei nach dem Motto: "The same procedure as every year, James!"
Egal, für welchen Brauch du dich an Silvester entscheidest: Wir wünschen dir und deiner Familie einen guten Rutsch in ein neues und mit Sicherheit spannendes Jahr 2021.