Kunstvoll & einzigartig: Holzarbeit in der Zugspitz Arena

Das Holz aus der Zugspitz Arena ist weit mehr als nur Feuerholz im Kamin. In den unterschiedlichen Regionen wird es auf die verschiedensten Weisen verarbeitet. Was dabei rauskommt, ist echte Kunst: Ein Einblick in die Holzarbeit rund um die Zugspitze.

Es ist ruhig. Der Schnee rieselt sanft von den Bäumen hinunter. Die kalte Luft wabert durchs Dickicht. Ein Wald bietet im Winter eine einzigartige Oase der Ruhe. Gleichsam ist er ein Ort voller Geschichte. Die Bäume stehen teils bereits seit mehreren hundert Jahren in der Region um die Zugspitze und dem Wettersteingebirge. Der Wald ist aber mehr als ein Ort der Geschichte und ein Naturparadies. Er bietet einen wichtigen Wirtschaftsfaktor mit seinem Rohstoff Holz. So haben sich hier auch Handwerker und Schnitzer niedergelassen und auf ihre Stärken spezialisiert. Denn aus einem Stück Holz entsteht mit Können und Vorstellungskraft immer ein Meisterwerk. Der Blick über die Schulter von drei Männern aus der Zugspitz Arena Bayern-Tirol, die sich den Werkstoff Holz zu eigen gemacht haben, zeigt die Besonderheit und Kunst der Holzarbeit.

Jahrzehntealte Kunst der Holzarbeit rund um die Zugspitze

Ein Handwerker der alten Schule ist Martin Ostler. Vor fast 60 Jahren ließ sich der Grainauer zum Holzbildhauer ausbilden. Das Handwerk hat ihn nie losgelassen: Auch über sein Arbeitsleben hinaus schnitzt er mit Leidenschaft Zirbenholz, das er in den Wäldern der Berge auf dem Boden findet. In seiner Werkstatt in Grainau bearbeitet er die Fundstücke und schafft daraus Plastiken und Kunstwerke.

Die Holzarbeit in der Zugspitz Arena erfordert Feingefühl und ein Auge fürs Detail: Zum Teil arbeitet er dafür mit Motorsägen an den größeren Werken, bei kleinen und detailreichen Arbeiten greift er auf sein Schnitzwerkzeug zurück. Die Auswahl der Motive ist allerdings inzwischen etwas eingeschränkter als noch früher. „Die Madonnen-, Engel- und Christusbilder gehen heute nicht mehr so gut, die Zeit ist vorbei“, berichtet er. „Holzadler aus dem ausgewitterten Holz sind im Moment eher gefragt."

Modern und nachhaltig

Einen anderen Ansatz für das Holz nutzt Christoph Rothballer aus Garmisch-Partenkirchen. Er verarbeitet Treibholz zu Lampen und anderen Deko-Objekten. „Das Treibholz fasziniert mich. Die graue Färbung, die teils verdrehten Stücke, die unterschiedliche Haptik. Mal spiegelglatt oder mal rau wie ein Käsehobel. Man zieht ein Stück Treibholz aus einem Bach heraus und zum Vorschein kommt ein von Stein und Wasser geformtes Unikat.“ Für den gelernten Elektriker aus der Region um die Zugspitze war die Holzarbeit schon seit Langem mehr als ein Hobby. „Mir fiel nach einem Monat im Lockdown die Decke auf den Kopf “, erinnert er sich zurück, „deswegen habe ich aus der damaligen Not eine Tugend gemacht und mein kleines Unternehmen gegründet.“

In der Bearbeitung lässt er das Material für sich sprechen: So wenig wie möglich soll am Holz verändert werden. Sobald ein Stück in seiner Werkstatt liegt, setzt er es mit anderen Treibhölzern zusammen oder passt es auf Schieferplatten und Steine an. Damit die Komposition wirkt, bearbeitet er seine Werke mit Bohrer, Säge, Schleif- und Schnitzwerkzeug.

Traditionell weihnachtlich in Tirol

Ganz im Sinne der Weihnachtszeit werden auch Krippen gebaut wie im Krippenverein Loisachtal. „Schon in der Schule war das Krippenbauen eine Freude für mich“, berichtet Obmann Hans Mader. „Mir lag die Tradition schon immer am Herzen. Sobald der Herbst kommt, fängt es bei mir an, in den Fingern zu kribbeln.“ Zum Einsatz kommen unterschiedliche Hölzer. Mauerwerke entstehen aus Zirbenholz, Felsen aus moosüberzogenen Buchenholzstücken. „Die Tiroler Krippe wird aus sonnenverbranntem Holz gebaut, Dächer und Zäune entstehen aus grau verwittertem Material.“ Dieses sammelt er in den Wäldern – immer mit prüfendem Blick, ob es für den Krippenbau geeignet ist.

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