„Die meisten wollen am liebsten Action“, erzählt Isabel Hofherr. Die 20-Jährige aus Lermoos ist auch heuer wieder mit dabei. Bei dem Kinderprogramm der Tiroler Familiennester, das die Tiroler Zugspitz Arena als Partnerregion vom 3. Juli bis 15. September 2023 für Kinder anbietet, ist alles auf die Natur ausgerichtet. Für Gäste der Partnerbetriebe sind die Outdoorabenteuer kostenlos, andere Kids können für 25 Euro pro Tag mit dabei sein. Geschwisterkinder zahlen 15 Euro. Zusammen mit spiel- und erlebnisgeschulten Kinderbetreuerinnen verwandeln sich die Vier- bis Neunjährigen eine Woche lang in Naturdetektive, Künstler und Abenteurer.
Ein abwechslungsreiches Programm
Das Programm von Montag bis Freitag klingt verlockend. Geplant sind für die Kinder beispielsweise ein Survivaltraining mit Feuermachen, Wasserabenteuer oder Walderforschungen in der Tiroler Zugspitz Arena. „Wir sammeln auch auf der Wiese verschiedene Kräuter und machen daraus Kräutersalz oder -pralinen“, verrät Hofherr. Was die Eltern meist vergeblich versuchen, gelingt hier mühelos: Spiele am Handy oder Computer sind vergessen.
Denn täglich geht es von der Confetti-Alm an neue fantastische Orte, wie etwa den Gaisbach, den Lärchen- oder den Wiesenweg. Bei schlechtem Wetter wird beispielsweise indoor geturnt, gebastelt oder gespielt. „Die Kinder wollen immer etwas Neues erleben und kennenlernen“, erzählt Hofherr. „Oft sind wir einfach im Wald unterwegs, bestimmen zum Beispiel die Baumarten, schminken uns das Gesicht oder binden Kränze aus selbst gepflückten Blumen.“
Verschiedene Konzepte für die Kinder in Tirol
„Unsere Betreuerinnen sind dabei alle zertifiziert. Sie bekommen vom Tiroler Verband der Familiennester umfangreiche Schulungen, etwa in Waldpädagogik, zauberhaftem Schminken, Naturbastelarbeiten, Wasserwissen, aber auch in Erster Hilfe für Kinder im Alltag“, sagt Bianca McCarty vom Tourismusverband Ehrwald. Nach dem Konzept der Waldpädagogik lernen die jungen Naturdetektive viel über Baumarten, Vögel sowie den Wald. Nach dem Konzept der Landart können die Kinder außerdem kleine Kunstwerke in und mit der Natur schaffen. In Bechern sammeln sie bei ihrer Wanderung Steinchen und verschiedene Erden – die beispielsweise mit dem Hammer zermahlen werden können. Aus den Erdpigmenten gestalten die Kinder dann fantasievolle Werke.
Inmitten heilsamer Natur
„Landart kann therapeutische Prozesse unterstützen, Persönlichkeitsbildung und Teambuilding fördern“, erklärt McCarty. „Der Parasympathikus wird aktiviert, der als wichtiger Teil des Nervensystems für die Erholung und Regeneration verantwortlich ist.“ Die Tiroler Natur selbst wirkt sich außerdem ganzheitlich positiv und heilsam auf die Kinder aus. Das alles stärkt neben den sozialen Fähigkeiten auch die Begeisterung im Umgang mit der Natur. „Am Anfang können sich manche Kinder gar nicht von ihren Eltern lösen, aber bald wollen sie gar nicht mehr heimgehen. Alle sagen, wir kommen morgen wieder“, freut sich Hofherr.
Für Jugendliche und Kinder ab zehn Jahren gibt es ein eigenes Aktivprogramm zusammen mit Bergsport Total. Jeden Montag beim 3-D-Bogenschießen in Ehrwald ist volle Konzentration gefragt. Hier können die Freizeitjäger auf dreidimensionale Tierattrappen zielen. Anschließend geht’s zur Kletterpartie an den Häselgehrwasserfall. Und weil es so viel Spaß macht, folgt mittwochs ein Parkour im Kletterwald Bichlbach. Nach verschiedenen Challenges, die immer freitags stattfinden, dürfen sich die jungen Sportler auf ein Abschlussgrillen freuen. Das Feuer dafür entfachen sie natürlich selbst.