Bienenlehrpfad Grainau | Kreisbildungswerk  | © Kreisbildungswerk

BIENENLERPFAD GRAINAU: OHNE TAU KEIN HONIG

Wo Bienen sich wohl fühlen: Auf dem neuen Bienenlehrpfad in Grainau lüftet Imker Hans Ettl so manch süßes Geheimnis.

Ihr Summen verrät sie zuerst. In blühenden Bäumen und auf den Wiesen wimmelt es von Bienen - ebenso wie auf dem neuen Bienenlehrpfad in Grainau. Denn dort ist der Tisch für die Honig- und Wildbienen noch reichlich gedeckt, wie Imker Hans Ettl sagt. Allerdings brauchen die fleißigen Insekten bei vielen Blüten auch Tau, um den Nektar herauszuziehen. „Letztes Jahr war es so trocken, dass es beispielsweise auf dem Löwenzahn fast keine Feuchtigkeit gab, und damit auch weniger Honig“, erzählt der zweite Vorstand des Bienenzuchtvereins Werdenfels.
Bei seinen Führungen auf dem Bienenlehrpfad in Grainau weiht Ettl die Gäste Stück für Stück in die Geheimnisse der nützlichen Tierchen ein. Er erklärt auch, für welche Pflanzen sie schwärmen. Der Weg führt vom Kurhaus am Krepbach entlang bis zum Lehrbienenstand im idyllischen Huberpark. „Dort mache ich je nach Wetter einen Stock auf, nehme eine Wabe heraus, in der Honig ist, und anschließend eine, in der sich die Brut befindet“, erzählt Ettl. „Mit etwas Glück erwische ich eine Königin, die jedes Jahr mit einer anderen Farbe gekennzeichnet ist, damit wir wissen, wie alt sie ist.“ Damit bei diesem Einblick in das Leben an der Wabe nichts passiert, bekommen die Teilnehmer Schutzhüte mit Schleier.

Bienenlehrpfad Grainau: Jedes Tier hat eine klare Aufgabe

„Die normale Honigbiene lebt nur 35 Tage“, erklärt der Imker. In dieser Zeit gibt es klare Hierarchien und ganz bestimmte Aufgaben. „Die ersten zwei Tage putzen die Arbeiterinnen im Stock, bis zum zwölften Tag pflegen und füttern sie die Maden, bis zum 18. Tag bauen sie Waben, dann fliegen sie nach draußen und holen Nektar.“ Bis zu sechs Bienenvölker bewohnen den Lehrbienenstand auf dem Bienenlehrpfad Grainau, der auch der Ausbildungsplatz für Jung- und Neu-Imker ist.

Zunehmend interessieren sich auch Frauen für die Imkerei. Im Freien stehen noch vier weitere Stöcke. Während ein Volk im März aus rund 10.000 Bienen besteht, sind es im Sommer zwischen 40.000 und 50.000. An die 15 Imker gibt es in Grainau, die ihren Honig direkt verkaufen, so lange ihr Vorrat reicht. Wer auch bei sich etwas für Bienen tun möchte, sollte in seinem Garten bienenfreundliche Pflanzen ansäen, wünscht sich Ettl vom Bienenlehrpfad Grainau. „Belohnt wird man dann auch zu Hause mit dem typischen Summen, frei nach dem beliebten Kinderlied ,Bienchen summ herum‘.“

Weitere Informationen zum Bienenlehrpfad Grainau gibt es in der Tourist-Information Grainau.

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