Die Bergbahnen der Zugspitz Arena Bayern-Tirol sind winters wie sommers eine beliebte Möglichkeit, um die Berge der Region zu erklimmen. Doch was passiert bei den Zugspitzbahnen eigentlich in der Nebensaison? Ein Blick hinter die Kulissen.
Auf der Zugspitze gibt’s dieses Jahr was zu Feiern: 200 Jahre ist sie her, die erste dokumentierte Besteigung. Heute geht es durchaus komfortabler hinauf auf 2.962m Meter: Mehrere Bergbahnen führen auf die höchste Spitze Deutschlands. Doch was passiert hier eigentlich in der Nebensaison, wenn keine Touristen in den modernen Gondeln sitzen?
„Eigentlich“, verrät Verena Lothes von der Bayerischen Zugspitzbahn, „gibt es bei uns keine Nebensaison. Die Zugspitze ist eine ganzjährige Destination.“ Doch in diesem Jahr ist vieles anders und so mussten die Bergbahnen der Tiroler Zugspitz Arena und die der Bayerischen Zugspitzbahn am 16. März 2020 ihren Betrieb stoppen.
Alles wie geplant bei der Tiroler Zugspitz Arena
Die Betreiber aber nutzten die Gelegenheit: Statt wie unter normalen Umständen im April oder Mai, begannen die Arbeiten gleich am selben Tag. Denn wie jedes Jahr findet auch heuer die sogenannte Revision statt – nur eben ein bisschen früher. Dabei werden die Bergbahnen überprüft, instandgehalten und modernisiert. „Die Arbeiten verlaufen jedes Jahr ähnlich: Es gibt sowohl Auflagen der Behörden als auch vom Hersteller, die wir erfüllen müssen”, berichtet Martin Rothballer, Betriebsleiter der Tiroler Zugspitzbahn. „Natürlich gibt es dann auch noch außertourliche Reparaturen, diesmal lief aber alles wie geplant.“ Die Revisionsarbeiten in der Tiroler Zugspitz Arena finden zweimal im Jahr statt: Weil es keine klassische Nebensaison gibt, ist die Tiroler Zugspitzbahn viereinhalb Wochen nach der Winter- und drei nach der Sommersaison für die Gäste gesperrt. Weil sie in diesem Jahr schon früher beginnen konnten, sind die Arbeiten bereits erledigt und man freut sich auf die ersten Gäste.
Koordination bei der Bayerischen Zugspitzbahn
Auch bei der Bayerischen Zugspitzbahn sind die Revisionsarbeiten fertig. Dazu kletterten die Seilbahner zum Beispiel in schwindelerregender Höhe aus der Kabine. Nur so können sie die 127 Meter hohe Stütze überprüfen. „Bei den Arbeiten achten wir darauf, die zeitlichen Ausfälle möglichst gering zu halten. Es werden nie alle Bergbahnen gleichzeitig überprüft.“, erläutert Lothes. Zur Wartung der topmodernen Seilbahn Zugspitze kommt es außerdem nur unter der Woche. Nur wenn es zu windig ist, verlässt keine der Bahnen die Talstation. So können die Besucher am Wochenende ihren Aufenthalt uneingeschränkt genießen.
Neues für 2020: altehrwürdige Bahnen und hochmoderner Bahnhof
Die diesjährigen Gleissanierungsarbeiten im Tunnel der Zahnradbahn sind pünktlich zum Jubiläumsjahr bereits fertig: Bislang ist die Bahn im Tunnel zum Teil noch auf den Originalgleisen aus der Gründungszeit gefahren. Das 90-jährige Jubiläum der Zahnradbahn ehrt die Bayerische Zugspitzbahn mit einer Zeitreise: Auf den Online-Kanälen der Bayerischen Zugspitzbahn sowie in einer neuen Ausstellung in der Gipfelstation können die Gäste in die 90-jährige Geschichte der außergewöhnlichen Bergbahn eintauchen. Und auch in Tirol kann man ab diesem Jahr in die Vergangenheit blicken: In der Talstation sind die Arbeiten an der Ausstellung rund um einen original Seilbahnantrieb von 1926 fast abgeschlossen. Beim Zugspitzbahnhof Garmisch-Partenkirchen hingegen dauert es mit der Fertigstellung noch bis zum Ende des Jahres. Bis dahin ist der Blick auf die Baustelle per Web-Cam möglich.
Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, sehen die deutsche und österreichische Regierung die Öffnung der Grenzen für den 15. Juni 2020 vor. Daran orientieren sich die Bergbahnen: In der Tiroler Zugspitz Arena ist der Start in die Sommersaison am 19. Juni geplant, die Betreiber der Bergbahnen auf bayerischer Seite warten noch auf einen Termin zur Wiedereröffnung.