In Grainau gibt es zahlreiche Vereine, Hilfsorganisationen und politische Organisationen, an denen jeder bei Interesse teilhaben kann. Ein Verein feiert dieses Jahr jedoch seinen 100. Geburtstag - und dafür ist gerade alles in Planung. Willkommen sind alle: Sowohl Einheimische als auch Touristen sind herzlich eingeladen mitzufeiern. Peter Höck, erster Vorstand des Holzhackervereins, gibt Einblicke, wie die Jubiläumsfeier aussehen soll und wo der Verein sonst noch mitwirkt.
Die Geschichte des Traditionsvereins
So wurde aus einem Missverständnis eine Jahrhundert-lange Tradition: Im Jahr 1924 bestellte der Förster Georg Neuner 17 Holzhacker zur Einweisung in den Eibseewald. Der Trupp verfehlte allerdings den abgemachten Treffpunkt und wartete also stundenlang auf den Forstmann. Irgendwann entschieden sich die Männer dazu, im Eibseehotel zu warten und sich das eine oder andere Bier zu genehmigen. Und so kam es zwischen lautem Gejodel, leeren Bierkrügen und einer grandiosen Stimmung zu einer Idee, die noch Jahrzehnte danach besteht: der Gründung eines Holzhackervereins. Gesagt, getan. Und so musste ein Wettermantel als erste Vereinsfahne herhalten.
Der Holzhackerverein Grainau heute
“Obwohl der Verein seinem Namen nach mit Holzhackern assoziiert wird, ist er heute primär ein Traditionsverein”, erklärt Peter Höck. Im Laufe des Jahres wirkt der Holzhackerverein Grainau bei unterschiedlichen Ortsfesten mit. Wie andere Ortsvereine hilft auch er beim Christkindlmarkt mit, wobei sie den gesamten Erlös spenden.
Aktuell gibt es nach Angaben von Höck rund 270 Vereinsmitglieder. Anforderungen, um an der Gemeinschaft teilnehmen zu können, gibt es nicht. Alle Einheimischen sind herzlich willkommen. “Für mich ist es jedes Mal wieder ein Highlight, wenn der Ort und die Menschen sich zusammentun und die Veranstaltungen auf die Beine stellen”, sagt Höck. “Besonders, wenn alles glatt über die Bühne geht und das Wetter mitspielt.”
Pläne für die Jubiläumsfeier
Die Feier des 100. Geburtstags des Holzhackervereins Grainau lässt nicht mehr lange auf sich warten. Schon am 7. Juli feiert die Gemeinde den freudigen Anlass. Für die Vereinsmitglieder geht das Fest allerdings schon am Vortag, dem 6. Juli los. Zuerst veranstaltet der Verein eine Serenade mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Anschließend findet ein Festabend statt, wo Mitglieder des Vereins geehrt werden. “Traditionsgemäß soll es ein Bergfeuer geben”, verrät Peter Höck. “Zum feierlichen Anlass wird dann die Zahl 100 ausgelegt und anschließend angezündet.”
Das eigentliche Fest für sowohl die Vereinsmitglieder als auch Grainaus Einwohner und interessierte Touristen findet am Sonntag, den 7. Juli statt. Die Feierlichkeiten beginnen hier schon um sechs Uhr morgens mit einem Weckruf. Dabei marschieren ein Trommlerzug und die Musikkapelle zum Vorstand. Anschließend findet ein gemeinsames Frühstück statt, wo man sich auch das erste Bier genehmigen kann.
Nach dem leckeren Frühstück ist der Kirchenzug an der Reihe. Dieser findet allerdings draußen statt, da es sich um eine Freiluftkirche handelt. Sobald der Kirchenzug beendet ist, dürfen sich die Feiernden über ein köstliches Mittagessen im Festpavillon mit musikalischer Untermalung freuen.
Der Nachmittag beginnt mit der Aufstellung zum Festumzug mit Festwägen, Trommlerzügen und Musikkapellen, die danach durch den Ort marschieren. Dies ist der Höhepunkt des Tages. Beim letzten Mal hätten Peter Höck zufolge etwa 400 Menschen am Festumzug teilgenommen. Sobald dieser vorbei ist, finden weitere Festansprachen statt, bevor es um 18 Uhr eine Einlage von Musikern aus dem Nachbarort gibt. Danach heißt es nur noch: den Tag zusammen schön ausklingen lassen.