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Pfarrkirche | Biberwier

Zum Heiligen Josef

Das erste Gotteshaus der Gemeinde Biberwier war die 1611 erbaute und am 15. August 1625 vom Brixnerischen Weihbischof Anton v. Crosini eingeweihte Kapelle “auf der Geißel" - die Rochuskapelle. 60 Jahre später (1686) erhielt der Gastwirt Johann Platner die Erlaubnis, im Dorf selbst auf eigene Kosten eine Kapelle zu erbauen. Diese am 20. Oktober 1688 Jesus, Maria und Josef geweihte Kapelle
wurde 1804 von Josef Sterzinger, Wirt zum Goldenen Löwen, der Gemeinde
abgetreten und zugleich unentgeltlich mit dem erforderlichen Grund für
eine Erweiterung oder einen Neubau einer Kirche versehen. Nachdem diese
Kapelle zu klein und zudem baufällig geworden war, entschloss sich die
Gemeinde Biberwier zum Bau einer neuen, größeren Pfarrkirche. Die
Kapelle wurde abgerissen und auf demselben Grund begann man am 15.7.1827
mit dem Neubau der heutigen Kirche. Mit unbeschreiblichem Eifer (so der
Bericht aus einer Urkunde im Turmknopf) beteiligte sich das ganze Dorf
an der Beschaffung der Steine. Nur Kleinkinder und 80jährige Männer und
Frauen blieben zu Hause. Diese Handlangerschichten beliefen sich auf
einen Wert von 15.000 Gulden. 1830 war der Bau vollendet. Am 7. Juni 1831 wurde die Kirche von Fürstbischof Bernard Galura zu Ehren des Hl. Josef eingeweiht.
Den Hochaltar ließ die Silberleiter Gewerkschaft auf ihre Kosten um 600 Gulden anfertigen. Die Altarbilder stammen von Alois Stadler aus Imst (1830/32), die Statuen von Franz Xaver Renn, ebenfalls aus Imst. 1842 wurde die Orgel von Johann Georg Gröber aus Innsbruck aufgestellt. 1850/51 wurden die vier Glocken von Graßmayr
in Wilten gegossen, ebenfalls auf Kosten der Gewerkschaft. Diese wurden
leider 1916 zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Als Ersatz dienten die
beiden Glocken der Rochuskapelle, bis 1924 wieder vier neue Glocken bei
derselben Firma angeschafft werden konnten. Auch diese ereilte im 2.
Weltkrieg wieder dasselbe Schicksal. Nur die große Glocke konnte nach
dem Krieg in Brixlegg unbeschädigt aufgefunden werden. Erst 1957 konnte
das Geläute nach dem Guss der drei fehlenden Glocken wieder voll
erklingen. Beinahe noch einmal hätte das Geläute verstummen müssen, als
man feststellte, dass der Turm beim Läuten zu starke Schwankungen
aufwies. Eine Gegenpendelanlage, 1981 montiert, beseitigte dieses
Problem vorerst. Mittlerweile wurde diese jedoch wieder entfernt.
Schäden
anderer Art entstanden 1923, als ein Blitz in den Turm einschlug und
auch Teile des Daches beschädigte, allerdings ohne zu zünden. Der Turm
wurde ausgebessert und 1927 mit Lärchenschindeln neu gedeckt. Da das
Dach baufällig war, wurde es 1953 mit Biberschwänzen neu gedeckt. Diese
aber waren für die Dachkonstruktion zu schwer, so dass das Dach die
Kirchenmauern hinausdrückte. Ein Zusammenhängen der Mauern in den
1970er-Jahren brachte keinen Erfolg.
Deshalb wurde 1984 vom Kirchenrat eine Gesamtrenovierung beschlossen und bereits 1985 wurde das Biberschwanzdach durch ein leichteres Lärchenschindeldach
ersetzt. 1986/87 wurde die Außenfassade erneuert. 1989 begannen die
Vorbereitungen für die Innenrenovierung, die dringend notwendig war, da
seit 1929 nicht mehr viel geschehen ist. Am Pfingstdienstag 1990 wurde
die Kirche für ein halbes Jahr geschlossen und mit den
Vorbereitungsarbeiten begonnen. Der Entwurf für die Decke und das Deckengemälde stammen vom Ehrwalder Künstler Wolfgang Schennach. Die Restaurierungsarbeiten, auch jene der Altäre, der Kanzel und der Beichtstühle, übernahm die Firma Pescoller
aus Bruneck. Bis Ende August 1992 waren die Restaurierungsarbeiten
abgeschlossen. 1997 wurde die Gröber-Orgel vom Biberwierer Orgelbauer Thomas Sittler restauriert und mehrere Dinge an ihr rekonstruiert, wie etwa die ursprüngliche Disposition oder die alte Balganlage.

Kontakt

Seelsorgeraum Zwischentoren
Innsbrucker Straße 14
6631 Lermoos

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